EKOL - Einrichtung Kultureller Bildung im Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien

Lektüre-Tipp des Monats – Archiv

Unsere Lektüre-Tipps des Monats – Archiv 


Alle Empfehlungen sind in der Bibliothek ausleihbar.


September 2021

Rachel Carson
Der stumme Frühling
C.H. Beck 2019

„Der stumme Frühling“ erschien erstmals 1963. Der Titel bezieht sich auf das Märchen von der blühenden Stadt, in der sich eine seltsame, schleichende Seuche ausbreitet. Das spannend geschriebene Sachbuch wirkte bei seinem Erscheinen wie ein Alarmsignal und avancierte rasch zur Bibel der damals entstehenden Ökologie-Bewegung.
Zum ersten Mal wurde hier in eindringlichem Appell die Fragwürdigkeit des chemischen Pflanzenschutzes dargelegt. An einer Fülle von Tatsachen machte Rachel Carson seine schädlichen Auswirkungen auf die Natur und die Menschen deutlich. Ihre Warnungen haben seither nichts von ihrer Aktualität verloren.

 

 

 


August 2021

Niko Paech
Befreiung vom Überfluss. Auf dem Weg in die Postwachstumsökonomie.
Oekom-Verlag 2012


Nach einer anstrengenden Arbeitswoche möchte man sich auch mal etwas gönnen: das neueste Smartphone, ein iPad, einen Flachbildfernseher. Ruckzuck steckt man im Teufelskreis aus Konsumwunsch und Zeitmangel. Und nicht nur das: der stete Ruf nach »mehr« lässt Rohstoffe schwinden und treibt die Umweltzerstörung voran.

Noch ist die Welt nicht bereit, von der Droge »Wachstum« zu lassen. Aber die Diskussion über das Ende der Maßlosigkeit nimmt an Fahrt auf. Der Nachhaltigkeitsforscher Niko Paech liefert dazu die passende Streitschrift, die ein »grünes« Wachstum als Mythos entlarvt. Dabei gelten »grünes« Wachstum und »nachhaltiger« Konsum als neue Königswege. Doch den feinen Unterschied – hier »gutes«, dort »schlechtes« Wachstum – hält Paech für Augenwischerei.

In seinem Gegenentwurf, der Postwachstumsökonomie, fordert er industrielle Wertschöpfungsprozesse einzuschränken und lokale Selbstversorgungsmuster zu stärken. Diese Art zu wirtschaften wäre genügsamer, aber auch stabiler und ökologisch verträglicher. Und sie würde viele Menschen entlasten, denen im Hamsterrad der materiellen Selbstverwirklichung schon ganz schwindelig wird.


Juli 2021:

M. Bauer/ J. Harasimowicz/ A. Niedzielenko, J. v. Richthofen (Hrsg.): Adel in Schlesien und in der Oberlausitz. Mittelalter. Neuzeit. Gegenwart. Zweisprachiger Katalogband zu den Ausstellungen „Beharren im Wandel“ in Görlitz und in Breslau über die Adelsgeschichte Schlesiens und der Oberlausitz seit 1740.


Dieser Katalogband in polnischer und deutscher Sprache präsentiert Schlesien und die Oberlausitz als Landschaften des Adels. Erstmals boten Museen in Polen und Deutschland eine Gesamtschau über ein zentrales Thema der gemeinsamen Geschichte beiderseits der Neiße. Gezeigt werden Kunstwerke aus 700 Jahren: Kleinodien und Kirchenschätze, Bücher und Manuskripte, Waffen und Gegenstände aus adligem Besitz. Es entsteht ein lebendiges Bild vom adligen Landleben und seinen wirtschaftlichen Grundlagen, von Fürstendienst und Krieg, Jagd und Fest, Burg und Schloss. Thema ist aber auch die Herausforderung des adligen Selbstverständnisses und Lebens durch die bürgerliche Gesellschaft seit dem Ende des 18. Jahrhunderts und die Katastrophen des 20. Jahrhunderts. Der thematische Bogen wird bis in die Gegenwart gespannt.
Der vorliegende Katalogband umfasst die Ausstellungen in Görlitz und in Breslau: ‚Beharren im Wandel‘ über die Adelsgeschichte Schlesiens und der Oberlausitz seit 1740 im Kulturhistorischen Museum Görlitz mit einem Rückblick auf die ältere Oberlausitzer Geschichte unter dem Titel ‚Ritter, Junker, Edelleute‘ in Räumen des Schlesischen Museums und ‚Mutter des Hirschberger Tals‘ über Gräfin Friederike v. Reden im Breslauer Universitätsmuseum.


Juni 2021:

Martin Schmidt/Oberlausitzische Gesellschaft d. Wissenschaften zu Görlitz (Hrsg.)
Die Oberlausitz und Sachsen in Mitteleuropa
Festschrift zum 75. Geburtstag von Karlheinz Blaschke
Neues Lausitzisches Magazin; 3
Verlag Gunter Oettel Görlitz/Zittau 2003


Aus Anlass des 75. Geburtstages des Archivars und Historikers Karlheinz Blaschke (1927–2020) versammelt diese Festschrift (2003) wissenschaftliche Aufsätze zur Zusammenführung der „geistigen Kräfte der Landschaft ‚Markgraftum Oberlausitz‘, der Menschen, die ihr entstammen, und jener, die Erkenntnisse von der Geschichte und Kultur, von Sprachen und dem Miteinander zweier Völker erforschen und für zukünftige Generationen zu bewahren suchen“ (aus der Widmung).

Karlheinz Blaschke war von 1992 bis zu seiner Emeritierung 1998 erster Inhaber des Lehrstuhls für Sächsische Landesgeschichte an der TU Dresden und hatte maßgeblichen Anteil am Neuaufbau der sächsischen Landesgeschichte als historischer Wissenschaftsdisziplin.

Das Inhaltsverzeichnis des Bandes können Sie hier einsehen:
Schmidt_Oberlausitz_Inhaltsverzeichnis


Mai 2021:

Gotthard Ender
Dörfer im Umbruch
Oberlausitzer Verlag Frank Nürnberger 2010


Den Wandel in den jüngsten Jahrzehnten hat der „Landmensch“ Gotthard Ender selbst miterlebt. Der 83-jährige Dorfchronist und Hobbyhistoriker wurde in Tetta geboren, einem kleinen Dorf in Vierkirchen, wo er noch immer lebt und viele Jahrzehnte in der Landwirtschaft arbeitete. Seit über 40 Jahren dokumentiert und erforscht er die Heimatgeschichte von Tetta und Buchholz. Mit „Dörfer im Umbruch“ hat er ein Herzensanliegen umgesetzt: ein Buch gegen das Vergessen –über die Geschichte der Dörfer am Beispiel seiner Heimat mit einem Ausblick auf ihre Zukunft.

Das fesselnd geschriebene Sachbuch bezieht die berührenden, persönlichen Erfahrungen ausgewählter Zeitzeugen ein und wird ergänzt durch Diagramme und Tabellen, Karten und Fotografien. Auch wenn die Betrachtungen und Recherchen einen stark regionalen Bezug haben, vermitteln sie doch eine Vergangenheit, die in Analogie auf die gesamte Oberlausitz übertragen werden kann.

Einen lesenswerten Artikel über den Autor und Chronisten Gotthard Ender finden Sie hier.


April 2021

Joachim Bahlcke (Hrsg.)
Geschichte der Oberlausitz. Herrschaft, Gesellschaft und Kultur vom Mittelalter bis zum Ende des 21. Jahrhunderts.
Leipziger Universitätsverlag 2001


Die Oberlausitz – ein Land in der Mitte Europas, das jahrhundertelang eine selbständige politische Einheit war und bis zur Gegenwart ein unverwechselbares Gepräge besitzt. Und dennoch ein Land, dessen reiche Geschichte nahezu unbekannt ist. Denn ein eigenes Herrschaftshaus hat das heute größtenteils im Freistaat Sachsen liegende Markgraftum nie besessen. Stets gehörte es politisch zu einer der benachbarten Territorialgewalten. Die Randlage bot freilich auch Freiräume für eine eigenständige Landespolitik, die sich besonders am Selbstbewusstsein der Oberlausitzer Sechsstädte erkennen lässt. Erstmals wird mit diesem Buch eine übersichtliche und gut lesbare Gesamtdarstellung der Geschichte der Oberlausitz vom Mittelalter bis zum Ende des 20. Jahrhunderts vorgelegt. Politik und Landesverfassung, Adlige, Bürger und Bauern, Kirche, Bildung und Wirtschaft und natürlich Geschichte und Kultur der Sorben, aus vielen Blickwinkeln wird die historische und kulturgeschichtliche Entwicklung eines Landes geschildert, das immer ein wichtiges Verbindungsglied zwischen West und Ost war.