EKOL - Einrichtung Kultureller Bildung im Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien

AUSTELLUNGSVERLEIH „Bilderkammer des Bruno Schulz – das letzte Werk eines Genies, eine virtuelle Rekonstruktion der Bilderkammer mit den Wandmalereien des Bruno Schulz“

Thema der Ausstellung:

Bruno Schulz (12. Juni 1892 – 19. November 1942) wurde als Österreicher geboren, lebte als Pole und starb als Jude – er gilt als polnischer Kafka. Mit seinen 1934 in Warschau veröffentlichten Erzählungssammlungen »Die Zimtläden« und »Das Sanatorium zur Sanduhr« 1937 erlangte Schulz nationale Berühmtheit und wurde später in 39 Sprachen übersetzt. Sein Opus Magnum »Der Messias« ist bis heute verschollen.

Nachdem seine galizische Heimatstadt Drohobycz (heute Ukraine) 1939 infolge des Hitler-Stalin-Paktes von der Roten Armee besetzt wurde, ist sie im Sommer 1941 von der deutschen Wehrmacht erobert worden, und Bruno Schulz wird zum »Leibjuden« des aus Wien stammenden SS-Hauptscharführers und »Blutordensträgers« Felix Landau. Auf Geheiß von Felix Landau malte Bruno Schulz, unter anderem, Wandbilder in der Villa, die Felix Landau und seine Familie besetzt hatten. Am 19. November 1942 werden von der SS bei einer »wilden Aktion« 265 Juden auf offener Straße in Drohobycz erschossen. Einer von ihnen ist Bruno Schulz. Sein Mörder ist bis heute nicht eindeutig identifiziert.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kümmerte sich niemand um die Malereien von Bruno Schulz, dann wurden sie vergessen. Erst am 9. Februar 2001 entdeckte Benjamin Geissler die »Märchenbilder« im ehemaligen Spielzimmer der Villa. Im Mai 2001 wurden dann Fragmente der Wandmalereien von Mitarbeitern der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem in einer geheimen Mission aus der Villa herausgetrennt und nach Israel verbracht. Und im März 2002 wurden fünf weitere Fragmente von ukrainischen Restauratoren entnommen. Das Vorgehen löste eine weltweite Kontroverse aus.

 


Umfang:

  • Nach jahrelangen Bemühungen ist die nunmehr zerstörte »Bilderkammer« des Bruno Schulz in einer maßstabsgetreuen mobilen Ausstellung rekonstruiert. Weiterführende Informationen, insbesondere zu den Maßen der Ausstellung finden Sie hier: Kurzpräsentation
  • Der Filmemacher Benjamin Geissler, Sohn des Schriftstellers Christian Geissler, hat seine Suche nach diesen Bildern in seinem Film »Bilder finden« (2002) dokumentiert.
  • Der Ausstellungskatalog (Deutsch/Englisch) mit Beiträgen von Juri Andruchowytsch, Merima Bruncevic, Benjamin Geissler, Irina Liebmann, Agneta Pleijel und Bruno Schulz ist im Internet über www.benjamingeissler.de erhältlich. (25 € + Versandkosten)

 


Kosten:

  • Für die Ausleihe wird ein Nutzungsentgelt nach Absprache erhoben.
  • Transportkosten trägt der/die Entleiher
  • etwaige Versicherungskosten trägt der/die Entleiher

 


Eine Ausstellung von Benjamin Geißler und der Umweltbibliothek Großhennersdorf

Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, die Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft und dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

 


 

Galerie der Ausstellung