1. Oktober 2021 @ 19:00 - 2. Oktober 2021 @ 17:00 SEMINAR „Zygmunt Bauman: Postmoderne Ethik“ 1./2. Oktober 2021, Tagungshaus Komensky Herrnhut Gaste- und Tagungshaus Komensky Comeniusstraße 8, Herrnhut, Sachsen, Deutschland Zum Inhalt Der bekannte polnischstämmige Soziologe Zygmunt Bauman (1925 - 2017) hat in zahlreichen Schriften streitbare und umstrittene Analysen der „Moderne“, „Postmoderne“ und „Flüchtigen Moderne“ vorgelegt. Mit diesen hatten wir uns im Rahmen eines ersten Bauman-Seminars befasst. Mit einem weiteren Seminar wollen wir uns mit Baumans „Postmoderner Ethik“ auseinandersetzen. Mit der postmodernen Figur des Fragmentarischen sind in Baumans Schriften zur Postmoderne Metaphern des Zerbrechens verbunden. Sie kennzeichnen Vorgänge sozialer Desintegration und Destruktion ebenso wie die beschädigte seelische Integrität des Einzelnen. Der Sozialpathologe betrachtet das Fragmentierte häufig als Ergebnis und Folge von Verletzungen und Versehrungen sowohl des gemeinschaftlichen und gesellschaftlichen als auch des persönlichen Lebens. In diesem Zusammenhang diagnostiziert er einen Flächenbrand moralischer Verantwortungslosigkeit gegenüber dem Anderen, eine Art Vergleichgültigung im Namen des schönen, leichten und vergnüglichen Lebens. Bauman will letztlich dieser Postmoderne eine neue Ethik liefern, die die verdorbene Epoche vor dem völligen moralischen Verfall und damit überhaupt vor dem Niedergang des Menschlichen in einer konsumistischen Welt des globalen, gewalttätigen Turbokapitalismus bewahren soll. Die postmodernen Individuen sollen sich aus ihrer radikalen Vereinzelung befreien und wieder zu den Anderen finden; sie sollen die indifferenten „Vergegnungen“ wieder in räumliche Begegnungen verwandeln, die moralische Verantwortung beinhalten und tatsächlich Antworten erlauben, die aus dem […] Kostenlos
3. Dezember 2021 @ 19:00 - 4. Dezember 2021 @ 17:00 +++ ABGESAGT +++ SEMINAR „Hannah Arendt: Vom Leben des Geistes‘ – Wie hängen Denken, Wollen und Urteilen miteinander zusammen?“ Gaste- und Tagungshaus Komensky Comeniusstraße 8, Herrnhut, Sachsen +++ WIR BITTEN UM VERSTÄNDNIS, DASS DIESE VERANSTALTUNG NICHT STATTFINDEN KANN. EIN EVENTUELLER AUSWEICHTERMIN WIRD RECHTZEITIG BEKANNT GEGEBEN +++ SEMINARINHALT Hannah Arendt (1906 - 1970) ist vor allem durch ihre Analysen der totalitären Herrschaft und den damit zusammenhängenden Disputen über die Totalitarismustheorie bekannt geworden. Viele weniger bekannt ist ihr dreiteiliges Werk "Vom Leben des Geistes"; weswegen wir uns während des Seminars auf dieses Opus konzentrieren werden. In der Einleitung zu "Das Denken", dem ersten Band der Werkfolge "Vom Leben des Geistes", erklärt Arendt, dass ihre Beschäftigung mit den Geistestätigkeiten des Denkens, des Wollen und des Urteilens auf zwei Anregungen zurückgehe. Den unmittelbar auslösenden Anstoß gab ihre Beobachtung des Eichmann-Prozesses in Jerusalem. Die zweite, aber nicht minder wichtige Veranlassung, entsprach dem Wunsch, die Vita contemplativa (das betrachtende Leben) als Gegenstück zur Vita activa (des tätigen Lebens) zu untersuchen. Als sie den Ausdruck von der "Banalität des Bösen" prägte und zur moralischen Charakterisierung der Taten Eichmanns auf die Erklärung eines monströsen oder dämonischen Täters verzichtete, war sich Arendt bewusst, dass sie damit gegen die Tradition des westlichen Denkens verstieß. Sie behauptete jedoch, die auffallende Eigenschaft Eichmanns sei nicht Dummheit, Bösartigkeit oder Lasterhaftigkeit, sondern etwas, was sie als "Gedankenlosigkeit" beschrieb. Dies führte sie […] Kostenlos
25. Mai 2022 @ 19:00 25.5. VORTRAG „Reinhart Koselleck: Leben und Werk zwischen ‚Kritik und Krise‘ und ‚Zeitschichten’“ Gaste- und Tagungshaus Komensky Comeniusstraße 8, Herrnhut, Sachsen Die Akademie Herrnhut (AH) in Kooperation mit der Umweltbibliothek Großhennersdorf laden ein zum Vortrag „Reinhart Koselleck. Leben und Werk “ unter der Leitung von Prof. Dr. Marian Nebelin (TU Chemnitz). Wir nehmen den bevorstehenden 100. Geburtstag von Reinhart Koselleck (23. April 1923 in Görlitz - 3. Februar 2006 in Bad Oeynhausen) zum Anlass, um an ihn als einen der bedeutendsten Historiker des 20. Jahrhunderts und geisteswissenschaftlichen Orientierungsgeber im deutschsprachigen Raum zu erinnern. "Reinhart Koselleck gilt als einer der bekanntesten Historiker des 20. Jahrhunderts, der der Geschichtswissenschaft, aber auch anderen Geistes- und Kulturwissenschaften mit seinen Arbeiten zur Begriffsgeschichte, zur Theorie der Geschichte und zur politischen Ikonographie prägende Impulse vermittelt hat. Kosellecks Veröffentlichungen stehen für eine Geschichtswissenschaft, die die Untersuchung geschichtlicher Phänomene konsequent mit einer Reflexion historischer Grundbegriffe und Denkfiguren verbindet. Er hat auf diese Weise exemplarisch gezeigt, wie die Geschichtswissenschaft überzeugend auf ihre eigene „Theoriebedürftigkeit“ antworten kann." Prof. Dr. Marian Nebelin geboren 1982 in Leverkusen 2002–2009 Studium der Fächer Geschichte, evangelische Religionslehre und Philosophie/Ethik für das höhere Lehramt an Gymnasien in Dresden und Paris 2009 Victor-Klemperer-Urkunde der TU Dresden 2009/2010 Graduiertenstipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung 2010 Lehrbeauftragter im Fach Alte Geschichte an der WWU Münster 2010–2015 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Alte Geschichte […] Kostenlos
10. Juni 2022 @ 19:00 - 11. Juni 2022 @ 17:00 10./11.6. SEMINAR „‚Das Land Ulro‘ – zur religiös-philosophischen Biographie Czeslaw Milosz (1911 – 2002)’“ Gaste- und Tagungshaus Komensky Comeniusstraße 8, Herrnhut, Sachsen, Deutschland Der polnische Dichter und Literaturnobelpreisträger Czeslaw Milosz (1911 – 2004) hat ein umfangreiches dichterisches und essayistischen Werk hinterlassen, das seines Gleichen sucht. Zweifellos war Milosz einer der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts. Zu den wichtigen Werken Milosz‘ gehört das 1977 in Paris erschienene Buch „Das Land Ulro“. Der Titel des Werkes stellt einen Rückgriff auf den englischen Dichter William Blake dar. Milosz schreibt: „Das Land Ulro ist ein Name, der von William Blake stammt und das Land meint, dem durch die Wissenschaft die Vorstellungskraft entzogen wurde“ Allgemein betracht untersucht Milosz die wechselseitigen Beeinflussungen von Religion und Literatur in der Moderne. Seiner Auffassung zufolge ist das charakteristische Merkmal dieser Epoche, gemäß den seit der Aufklärung vorherrschenden moderne Deutungsperspektiven, der Rückgang der Religion. In diesem Zusammenhang problematisiert Milosz seinem umfangreichen Essay die Dechristianisierung und Säkularisierung in der Moderne. Milosz‘ Kritik an der Moderne fußt auf dem Schaffen von Autoren, welche die Folgen der modernen Religionskritik von den Rändern einer konfessionell gebundenen Religion bzw. außerhalb der Grenzen einer Religionsgemeinschaft her reflektierten. Diesen Zugang rechtfertigte er mit dem Hinweis auf die Vitalität des religiösen Denkens, wobei er insbesondere häretisches Denken berücksichtigte. Solche Denker wie Swedenborg, Blake, Mickiewiecz, Dostojewski und Oskar Milosz, von denen Milosz […] Kostenlos
1. Juli 2022 @ 19:00 - 2. Juli 2022 @ 17:00 1./2.7. SEMINAR „Hannah Arendt: Vom Leben des Geistes‘ – Wie hängen Denken, Wollen und Urteilen miteinander zusammen?“ Gaste- und Tagungshaus Komensky Comeniusstraße 8, Herrnhut, Sachsen, Deutschland SEMINARINHALT Hannah Arendt (1906 - 1970) ist vor allem durch ihre Analysen der totalitären Herrschaft und den damit zusammenhängenden Disputen über die Totalitarismustheorie bekannt geworden. Viele weniger bekannt ist ihr dreiteiliges Werk "Vom Leben des Geistes"; weswegen wir uns während des Seminars auf dieses Opus konzentrieren werden. In der Einleitung zu "Das Denken", dem ersten Band der Werkfolge "Vom Leben des Geistes", erklärt Arendt, dass ihre Beschäftigung mit den Geistestätigkeiten des Denkens, des Wollen und des Urteilens auf zwei Anregungen zurückgehe. Den unmittelbar auslösenden Anstoß gab ihre Beobachtung des Eichmann-Prozesses in Jerusalem. Die zweite, aber nicht minder wichtige Veranlassung, entsprach dem Wunsch, die Vita contemplativa (das betrachtende Leben) als Gegenstück zur Vita activa (des tätigen Lebens) zu untersuchen. Als sie den Ausdruck von der "Banalität des Bösen" prägte und zur moralischen Charakterisierung der Taten Eichmanns auf die Erklärung eines monströsen oder dämonischen Täters verzichtete, war sich Arendt bewusst, dass sie damit gegen die Tradition des westlichen Denkens verstieß. Sie behauptete jedoch, die auffallende Eigenschaft Eichmanns sei nicht Dummheit, Bösartigkeit oder Lasterhaftigkeit, sondern etwas, was sie als "Gedankenlosigkeit" beschrieb. Dies führte sie zu einer weiteren Fragestellung: "Hängt vielleicht das Problem von Gut und Böse, unsere Fähigkeit Recht von Unrecht zu unterscheiden, […] Kostenlos
16. September 2022 - 17. September 2022 16./17.9. SEMINAR „Leszek Kolakowskis Entwicklung vom marxistischen Philosophen zum skeptischen Mystiker“ Gaste- und Tagungshaus Komensky Comeniusstraße 8, Herrnhut, Sachsen, Deutschland Leszek Kolakowski (1927 – 2009) war einer der wenigen bedeutenden Marxisten der Nachkriegszeit in Polen, der sich während des „Polnischen Oktober“ 1956 zu einem Wortführer der studentischen Opposition entwickelte. Außerdem kritisierte er den offiziell gelehrten Geschichtsdeterminismus, womit er an einer Säule des Marxismus, dem historischen Materialismus, rüttelte. 1966 wurde Kolakowski aus der kommunistischen Partei ausgeschlossen und erhielt 1968 aufgrund seines Eintretens für oppositionelle Studenten während der Märzunruhen Lehrverbot. Im Frühjahr 1970 – u.a. auf Anregung von Jürgen Habermas – erhielt er eine Berufung auf den Adorno-Lehrstuhl in Frankfurt/ M. Aufgrund von Protesten der Fachschaft des Philosophischen Seminars, das ihm „mangelnde marxistische Linientreue“ vorwarf, nahm er stattdessen einen Ruf als Forschungsprofessor am All Souls College in Oxford an, dem er seitdem ohne Unterbrechung angehörte. Nach der Revision seiner ursprünglichen marxistischen Position folgte bei Kolakowski eine eigenständige philosophische Ortsbestimmung, indem er in immer neuen Erwägungen philosophisch ausweist, warum Menschen sich auf eine absolute, transzendente Wirklichkeit rückbeziehen müssen, wenn sie die Orientierung an Wahrheit, Liebe, Vernunft nicht aufgeben und sich nicht in der Verzweiflung der Zufälligkeit oder der Zerstreuung verlieren wollen. Gleichzeitig aber blieb Kolakowski der europäischen und zugleich polnischen Tradition des Rationalismus und der Skepsis treu. Nicht durch Metaphysik, nicht in philosophischen […] Kostenlos
9. November 2022 @ 19:00 - 21:00 9.11.22 Buchvorstellung „Die Welt zu Gast in Herrnhut“ Gaste- und Tagungshaus Komensky Comeniusstraße 8, Herrnhut, Sachsen Die Akademie Herrnhut (AH) in Kooperation mit der Umweltbibliothek Großhennersdorf laden Sie herzlich zu einer Buchvorstellung mit Dr. Peter Vogt und Dr. Rüdiger Kröger ein. Buchinhalt: Seit der Ortsgründung vor 300 Jahren sind viele Menschen in Herrnhut zu Gast gewesen. Manche Besucher haben die Eindrücke und Erlebnisse ihres Aufenthalts in Briefen oder Berichten aufgeschrieben. Auch in der Herrnhuter Gemeinde wurden Nachrichten über das Kommen und Gehen von Besuchern gern in den Diarien und speziellen »Fremdenbüchern« notiert. Aus diesen Quellen schöpft der von Dr. Peter Vogt und Dr. Rüdiger Kröger herausgegebene Band "Die Welt zu Gast in Herrnhut" mit einer Auswahl von lesenswerten und anschaulichen Besucherberichten aus 300 Jahren. In 60 Abschnitten werden Reisen bzw. Besuche vorgestellt, die zwischen 1729 und 2019 stattfanden, darunter gekrönte Häupter, neugierige Journalisten und fromme Seelen. Die Texte enthalten die unterschiedlichen Perspektiven von Reisenden aus mehr als 15 Ländern. Zusammen vermitteln sie ein vielfältiges und faszinierendes Bild, wie Herrnhutbesuche im Verlauf der Zeit erlebt worden sind. Termin: 9.11.2022, 19.00 Uhr Ort: Gäste- und Tagungshaus Komenský, Comeniusstraße 8, 02747 Herrnhut Info: Die Teilnahme ist kostenfrei Förderung: Die Veranstaltung wird gefördert mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien Referenten: Pfarrer Dr. Peter Vogt, geb. 1967 und aufgewachsen in Königsfeld im […] Kostenlos